Bohrhammer oder Schlagbohrmaschine?

Funktion, Einsatzbereiche und Unterschiede

Was ist besser? 

Nicht nur technisch, sondern auch in der Praxis unterscheiden sich Bohrhammer und Schlagbohrmaschine. Sie eignen sich nicht für jedes Einsatzgebiet gleichermaßen. Auch bei den Werkstoffen und den Durchmessern gibt es bevorzugte Anwendungen für jeden Gerätetyp.

Pauschal kann man also nicht sagen, dass der Eine besser als die Andere ist. Es gibt für jede der beiden passende Anwendungsbereiche. Im professionellen Einsatz lässt sich aber festhalten, dass ein Bohrhammer meist sinnvoller ist, da er auch für schwerere Anwendungen genutzt werden kann.

Einsatzbereiche im Überblick

 

Bohrhammer

Schlagbohrmaschine

Bevorzugte Einsatzgebiete

  • Bohren von Löchern für Dübel und Bewehrungsanschlüsse
  • Durchbruchsbohrungen in Beton und
    anderen harten Untergründen
  • Meißelarbeiten (Korrekturen, Anfertigen von Durchbrüchen,
    Entfernen von Fliesen)
  • Bohren in Holz, Metall und anderen Werkstoffen
  • Bohren in Porenbeton, Kalksandstein und Hohlziegel
    (ohne Verwendung der Schlagbohrfunktion - Drehbohren)
  • Schlagbohren in Beton geringerer Härte, Vollziegel und Naturstein
 
  • Geeignet für mineralische Materialien wie: 
    Beton, Vollziegel oder Stahlbeton
  • Geeignet für weichere Materialien wie: 
    Holz, Metall oder Fliesen

Bohrdurchmesser

  • Mittlere bis größere Bohrlöcher
  • Kleinere Bohrlöcher
Vorteile
  • Schafft dank hoher Leistung auch schwere Anwendungen
  • Arbeitet ohne große Anstrengung
  • Drehbohren, Hammerbohren, Meißeln, Montieren
  • Bei filigraneren Arbeiten und in weicheren Untergründen

Technik im Vergleich: Bohrhammer & Schlagbohrmaschine

Wo liegen die Unterschiede?

Wie funktioniert ein Bohrhammer?

Vorbild für den heutigen Bohrhammer war der Antrieb des Presslufthammers. Mit kurzen Druckluftstößen wird ein Kolben beschleunigt, der immer wieder auf das Werkzeug schlägt. Diese sogenannte Luftfeder bringt auch den Schlagkolben des Bohrhammers in Bewegung. 

Hier ergibt sich ein Vorteil: Da es sich im Gegensatz zum Presslufthammer um ein geschlossenes System handelt, wird hier kein Kompressor benötigt. Bei der Schlagbohrfunktion kommt zusätzlich noch eine Drehbewegung um die eigene Achse dazu, was für die reine Meißelfunktion nicht benötigt wird.

Die Konstruktion und Bauweise der Geräte sind dafür viel komplexer in der Entwicklung. Neben dem Elektromotor braucht das exakt abgestimmte Schwingsystem vor allem ein gedichtetes Getriebe. Die Dichtungen verhindern das Eindringen von Staub und Schmutz und erhalten den Luftdruck. Wie bei allen pneumatischen Schlagwerken muss nur ein moderater Anpressdruck ausgeübt werden. 

Durch den Vortrieb des Geräts bekommt man das Gefühl, dass es sich fast wie von selbst in den Untergrund „hineinzieht“.

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Wie funktioniert eine Schlagbohrmaschine?

Bei der Schlagbohrmaschine wird – anders als beim Bohrhammer – ein Ratschenschlagwerk verwendet. Hierbei gleiten zwei gegenläufige Zahnscheiben aufeinander. Bei jedem Einrasten wird ein Schlag erzeugt, der auf den Bohrer übertragen wird. Die entstehende Einzelschlagenergie ist dabei allerdings gering, weshalb sich diese Art des Schlagwerks nur für kleine Durchmesser oder weiche Untergründe eignet. 

Wie schnell mit einer Schlagbohrmaschine gearbeitet wird, hängt außerdem von der Anpresskraft ab – bei längeren Anwendungen in harte Untergründe ein entscheidender Nachteil gegenüber dem Bohrhammer.

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Die 9 wichtigsten Fragen, um den richtigen Bohrhammer auszuwählen

 

1. Welche Anwendungen werden auf welchem Untergrundmaterial durchgeführt?

2. Welche Werkzeuge sollen später eingesetzt werden?

3. Welche Durchmesser sollen gebohrt werden?

4. In welchem Verhältnis stehen Bohren und Meißeln?

5. Welche Arbeitsrichtung (Überkopf, zur Wand oder zum Boden) ist meist gegeben?

6. Welches Gewicht darf die Maschine haben?

7. Welche Sicherheits- und Gesundheitsfunktionen sind wichtig?

8. An welchem Orten kommt das Gerät zum Einsatz?

9. Welche technischen Angaben sind für die Wahl des passenden Bohrhammers entscheidend?

 

Nicht alle technischen Informationen und Zahlen, die auf Produktseiten zu finden sind, sind für den Auswahlprozess eines Gerätes aussagekräftig. Dazu müssen sie zunächst ins Verhältnis zueinander gesetzt werden. Nehmen wir uns zum Vergleich ein Beispiel aus dem Straßenverkehr: Sie werden sicher zustimmen, dass es einen großen Unterschied macht, ob man mit 400 PS in einem Sportwagen sitzt oder in einem LKW. 

Betrachten wir ein paar typische Angaben, um Ihnen die Geräteauswahl zu erleichtern:

Die Einzelschlagenergie, die in Joule (J) angegeben wird, verrät, wie viel Energie pro Schlag auf das Werkzeug abgegeben wird. Würde man diesen Wert allein als Entscheidungskriterium nehmen, wäre das nur die halbe Wahrheit. Wichtig ist die Schlagleistung des Gerätes, die neben der Einzelschlagenergie auch von der Schlagfrequenz abhängig ist. Angegeben wird diese entweder in Schlägen pro Sekunde (Hz) oder pro Minute (bpm). 

Die Drehzahl des Bohrfutters sagt hingegen wenig über die Leistungsfähigkeit aus. Grundsätzlich ist sie für den Abtransport des Bohrmehls zuständig und sollte daher gerade bei kleinen Bohrern eher höher sein.

Auf ein möglichst geringes Gewicht wird bei der Geräteauswahl von vielen Anwendern großer Wert gelegt. Dieses wird übrigens – wie die Einzelschlagenergie – nach der Richtlinie des Interessensverbands europäischer Hersteller von Elektrowerkzeugen (EPTA) bestimmt. Sie legt fest, dass eine Maschine zwar ohne Kabel, dafür aber mit allem Zubehör auf die Waage kommt, das für die Inbetriebnahme nötig ist. Es gilt aber auch: Gerade für schwere Anwendungen kann das Gerät nicht federleicht sein. Allein durch das Eigengewicht wird bereits Leistung generiert.

 

Kurz gesagt: Wer sich darüber im Klaren ist, wie das Gerät eingesetzt werden soll, kann auch eine gute Entscheidung treffen. Durch die Beantwortung der richtigen Fragen zeigt sich, in welchem Leistungsspektrum die Maschine liegen sollte, welche Werkzeuge eingesetzt werden sollen und welche Aufgaben man genau ausführen möchte. Hilfreich ist dafür die Abwägung, wie das Verhältnis zwischen Bohren, Schlagbohren und Meißeln ist, um sich zwischen den Kategorien der Geräte zu entscheiden. 

Ob man sich für ein Kabel- oder ein Akku-Werkzeug entscheidet, ist abhängig vom Einsatzort. Eine Werkstatt mit genügend Steckdosen in der Nähe ist etwas Anderes als auf einer Großbaustelle, auf der erst ein langes Kabel gezogen werden muss, bevor mit der Arbeit begonnen werden kann.

Am Ende ist es wie mit einem guten Paar Schuhe: Anlass und Passform sind am wichtigsten. Und dann kommt es auf die Anprobe an, um sich final entscheiden zu können. Das geht genauso mit den Hilti Bohrhämmern. 

In unseren Hilti Stores finden Sie Teststationen und auch Ihre Verkaufsberaterin oder Ihr Verkaufsberater bringen Ihnen gerne Geräte zum Ausprobieren vorbei. So finden Sie ganz sicher die Maschine, die zu Ihnen und Ihren Anwendungen passt.

Einsatzbereiche des Bohrhammers

Gerade bei Arbeiten, die viel Kraft benötigen, kommt man am Bohrhammer nicht vorbei.

Da er auch für anspruchsvolle Aufgaben ausgelegt ist, empfiehlt er sich besonders für den professionellen Bereich. Für diese Tätigkeiten ist er bestens geeignet:

 

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